Amors weniger herzige Vergangenheit

Cupido – Amor, der kleine Cherub, der Liebe und alle Liebenden repräsentiert, ist unter anderem ein prominenter inoffizieller Botschafter für den Valentinstag. Geflügelter Träger von Bogen und Pfeilen, die Ahnungslose ins Herz treffen, sodass sie sich verlieben (müssen). 

Trotz seines ewig kindlichen Aussehens ist Cupido, im Deutschen eher als Amor bekannt, kein Neuling in der Menschheitsgeschichte. Die Vergangenheit zeigt, dass dieser Valentin-Veteran schon seit Urzeiten im Geschäft ist. Seit Jahrtausenden ranken sich Mythen und Legenden um ihn; viele Namen und Rollen hat er innegehabt, seit er erstmals in der Wiege der Zivilisation erschien. 

In modernen Zeiten wird er als Putte oder Amorette, d. h. Kleinkind mit Flügelchen dargestellt, doch frühere Kunstwerke zeigen ihn als etwas älteren geflügelten Knaben. Und in dem berühmten Märchen „Amor und Psyche“ (in Lucius Apuleius’ Roman Der goldene EselMetamorphosen aus dem 2. Jahrhundert) ist er ein ausgewachsener, wenn auch junger Mann namens Amor – Sohn einer eifersüchtigen Mutter und Ehemann der schönsten aller sterblichen Frauen. 

Doch lassen wir uns von seinem jugendlich unschuldigen Aussehen nicht täuschen. Hinter diesem heiteren Engelsgesicht verbirgt sich eine eher finstere Vergangenheit.

ROMANTISCHE WURZELN 

In der römischen Mythologie war Venus, die Göttin der Liebe und Schönheit, die Mutter des Amor (lat. „Liebe“) bzw. Cupido („Begierde, Lust“). Eine besondere Rolle spielten Venus und Amor bei dem heidnischen Reinigungs- und Fruchtbarkeitsfest der Luperkalien, das Mitte Februar gefeiert wurde und eine Vorform des modernen Valentinstags war. Im Rahmen dieser Festlichkeiten rannten luperci durch die Straßen – fast nackte Jünglinge, beschmiert mit dem Blut geopferter Hunde und Böcke – und peitschten mit Riemen (februa) aus der Haut der armen Böcke auf Frauen ein. In die Haut von Frauen einzudringen galt als Mittel für Fruchtbarkeit. In ähnlicher Weise glaubte man, dass Amor/Cupido Liebe oder sexuelles Begehren bewirken könne, wenn die goldenen Spitzen seiner Pfeile durch die Haut seiner Opfer drangen. 

Nach der Bekehrung der Reichshauptstadt [Rom] feierten die Christen weiterhin jährlich im Monat Februar die Luperkalien; diesen schrieben sie eine geheime und geheimnisvolle Wirkung auf die positiven Kräfte der Tier- und Pflanzenwelt zu.“

Edward Gibbon, The History of the Decline and Fall of the Roman Empire, Vol. 2 (1781, 1996)

Da die Traditionen über Amor und seine Mutter in der gesamten Menschheitsgeschichte miteinander verwoben sind, kann man ihnen getrennt voneinander nicht gerecht werden. Die Geschichte des Amor ist unausweichlich auch die Geschichte seiner Mutter. Beide haben eine Entsprechung in der hellenistischen Mythologie Griechenlands; dort ist Aphrodite die Göttin der Liebe und Schönheit und ihr Sohn Eros der jüngste Gott im Pantheon. 

Venus und Aphrodite gelten allgemein als ein und dieselbe Göttin in verschiedenen Gewändern. Beide haben weiße Tauben und rote Rosen als Attribute und werden gewöhnlich als Himmelskönigin dargestellt, mit Aureole oder Nimbus – einem Heiligenschein – und einer Mondsichel. Oft erscheinen sie mit einem kleinen Sohn – eine frühe Madonnenfigur.

Über Eros findet sich einer der frühesten überlieferten Hinweise in der Theogonie des Hesiod (700 v. Chr.). Hesiod beschreibt Eros als einen der ersten Götter, den Gott der Fruchtbarkeit und sinnlichen Liebe, verantwortlich für die Erschaffung alles Lebenden. Dieser Eros ist weit mächtiger als der Cupido bzw. Amor, der später als Sohn der Aphrodite/Venus erscheint – das süße Engelchen moderner Valentinskarten. 

Doch es gab noch frühere Inkarnationen von Amor. Wenn wir weiter in die Vergangenheit zurückgehen, stellen wir fest, dass auch seine vorherigen Erscheinungsformen alles andere waren als hilflose Kindlein mit winzigen Flügeln.

Eros: griechischer Gott der Liebe, bei den Römern Cupido, Sohn der Aphrodite. In der griechischen Literatur wird seine Grausamkeit gegenüber seinen Opfern hervorgehoben, auch seine Allmacht. In der christlichen Ära wurden ‚Eroten/Amoretten’ zu engelartigen Wesen, die das göttliche Wohlwollen und Mitgefühl symbolisierten.“ 

Christopher Hugh Partridge (Editor), Introduction to World Religions (2005)

AUFSTIEG DES DUMUZI 

In der heidnischen Mythologie der Antike gibt es häufig Überschneidungen; die Götter gehen auf verschlungenen Pfaden durch verschiedene Kulturen und durch die Geschichte. Amor und seine Mutter sind darin keine Ausnahme. Manchen alten Überlieferungen zufolge war Venus, die Göttin der Liebe, vernarrt in Adonis, der einige Gemeinsamkeiten mit Amor (Cupido) und Eros aufweist. Der Kult des Adonis wie auch des Eros war aus dem Nahen Osten nach Griechenland gekommen. Der Name Adonis ist eine Abwandlung des semitischen Wortes für „Herr“ und soll über den Titel eines der berühmtesten Götter in Mesopotamien und Sumer – Dumuzi (oder hebräisch Tammuz) – Eingang in die griechische Sprache gefunden haben. 

Wie Adonis und später Eros und Amor war Tammuz ein junger Gott und Begleiter einer weiblichen Gottheit, zu deren Attributen weiße Tauben, rote Rosen, eine Mondsichel und eine Sonnenscheibe bzw. ein Nimbus zählten. Diese Muttergottheit trägt die Namen Ischtar (Astarte) und Inanna, bezeugt in der sumerischen Legende „Inannas Abstieg in die Unterwelt“ und ihrer akkadischen Parallele „Ischtars Gang in die Unterwelt“, und manche Darstellungen zeigen sie mit einem männlichen Kleinkind auf dem Arm. 

Doch ihr kleiner Sohn Tammuz war auch ihr Bruder und/oder Gefährte – solche verworrenen, inzestuösen Beziehungen galten zwischen den Gottheiten der antiken Mythologie als nicht ungewöhnlich. Überlieferte Liturgien und Dichtungen über die beiden sind oft explizit und offen sexuell. 

Der Assyriologe Stephen H. Langdon veröffentlichte 1914 die Übersetzung einer aufschlussreichen Tammuz-Liturgie in seinem Buch Tammuz and Ishtar: A Monograph Upon Babylonian Religion and Theology, um die Beziehung der beiden zu illustrieren:  

O Bruder, Frucht meiner Augen, Erhebung meiner Augen, Wer ist deine Schwester? Ich bin deine Schwester. Wer ist deine Mutter? Ich bin deine Mutter. Im Sonnenaufgang, wenn du dich erhebst, erhebe dich! In der Morgendämmerung, wenn du erscheinst, erscheine! Die Königin von Eanna, die ruft: „Ach, mein Gemahl! Ach, mein Sohn!“ 

Eanna war der Tempel der Ischtar in Uruk/Erech; diesem religiösen Text zufolge war die Königin von Eanna also Ischtar, und ihr Bruder/Sohn/Gemahl war Tammuz.

DIE WIEDERKEHR DES SOHNES 

In manchen Erzählungen wird Tammuz von einem Keiler getötet (ähnlich wie Adonis in späteren Mythen). In „Inannas [Ischtars] Abstieg“ wird Tammuz gezwungen, in die Unterwelt hinabzugehen. Während er fort ist, stirbt die Vegetation, und die Fortpflanzung auf der Erde setzt aus. Von Gram zerrissen willigt Ischtar ein, für ein halbes Jahr seine Stelle in der Unterwelt einzunehmen, damit er zeitweise in der Oberwelt sein kann. Wenn Tammuz jährlich auf die Erde zurückkehrt, wird die Fruchtbarkeit wiederhergestellt, und das Leben beginnt von Neuem. 

Das Anchor Yale Bible Dictionary beschreibt, was dieser Mythos für die Sumerer bedeutete: „Die Beziehung zwischen Inanna-Ischtar und Dumuzi-Tammuz war im mesopotamischen Kult mit der heiligen Hochzeit ritualisiert: Die Paarung des Königs mit einer heiligen Tempelprostituierten erneuerte die Fortpflanzungskräfte in der Natur. Der Zyklus der Jahreszeiten wurde als Abbild von Dumuzis jährlichem Wechsel zwischen Unterwelt und Oberwelt gesehen, ein religiöses Element, das seinen Weg sogar bis zum Hof des Tempels in Jerusalem findet (s. Hesekiel 8, 14).“ 

Nach einer Trauerzeit, in der sie „Tammuz beweinten“ und sich zur aufgehenden Sonne im Osten verneigten (eine Praxis, die der Prophet Hesekiel in Hesekiel 8, 14-16 beklagt), feierten seine Anhänger die Rückkehr des Sonnengottes – des jungen Hirtengottes der Vegetation und Fruchtbarkeit – mit Kuchen für die Himmelskönigin, Eiern und dem Verzehr eines ge-opferten Bocks oder Schweins; sie vollzogen Fruchtbarkeitsrituale, um die Wiederkehr der Fortpflanzung und die Erneuerung alles Lebendigen sicherzustellen. 

Alte Fruchtbarkeitszeremonien, Vegetationsriten und Sonnenkult waren in vielen Kulturen verbreitet: Sumerer, Mesopotamier, Babylonier und viele andere Völker glaubten an eine Verbindung der aufgehenden Sonne zu Wiedergeburt und Erneuerung. In der Symbolik der Antike waren Pfeile ein männliches Symbol und Attribute von Sonnengöttern wie auch Fruchtbarkeitsgöttern. Das bekannte stilisierte Herz (♥) wird dagegen häufig als weibliches Symbol gesehen (mit dem Aussehen eines tatsächlichen, organischen Herzen hat es nichts zu tun) und ist daher ebenfalls eng mit Fruchtbarkeit assoziiert. Obgleich es über die Ursprünge verschiedener Symbole unterschiedliche Traditionen und Theorien gibt, ist es kein Zufall, dass Herzen und Pfeile über Jahrtausende untrennbar mit dem ewig jungen Fruchtbarkeitsgott verbunden geblieben sind, den wir heute Amor oder Cupido nennen.  

TOD – UND WIEDERGEBURT – AM NIL 

Doch die Geschichte des Amor geht noch weiter zurück als bis Tammuz. In Myths of Babylonia and Assyria erklärte Donald A. Mackenzie 1915: „Unter den Göttern Babyloniens erlangte keiner einen breiteren und dauerhafteren Ruhm als Tammuz, geliebt von Ischtar, der verliebten Himmelskönigin – der schöne Jüngling, der starb, betrauert wurde und ins Leben zurückkam.“ Er fuhr fort: „Der babylonische Mythos von Tammuz, dem sterbenden Gott, hat starke Ähnlichkeiten mit dem griechischen Mythos des Adonis. Auch mit dem Mythos des Osiris ist er verwandt.“ 

Osiris ist eine ägyptische Entsprechung des Tammuz. Beide sind wie Amor/Cupido jugendliche Fruchtbarkeitsgötter. Beide sind mit Tod und Wiedergeburt, mit einer machtvollen Göttin als Mutter/Schwester/Gemahlin und mit vielen gemeinsamen Symbolen verbunden. 

Ischtar, Venus und Aphrodite haben ihre ägyptische Entsprechung in der Göttin Isis. Apuleius, der Isis verehrte, sprach ihre Natur und ihre verschiedenen Namen in seinen Metamorphosen an. Dort erzählt er von einem Mann, der in ein Tier verwandelt wird und sich bemüht, seine menschliche Gestalt wiederzuerlangen; schließlich gelingt es ihm durch ein Gebet zu Isis – die er als „Gesegnete Königin des Himmels“ anspricht – und dadurch, dass er einen Kranz aus ihren heiligen Rosen (Rosenkranz) isst.

Isis antwortet: „Ich, Allmutter Natur, Beherrscherin der Elemente, erstgeborenes Kind der Zeit, Höchste der Gottheiten, Königin der Manen, Erste der Himmlischen; ich, die in mir allein die Gestalt aller Götter und Göttinnen vereine […] Die alleinige Gottheit, welche unter so mancherlei Gestalt, so verschiedenen Bräuchen und vielerlei Namen der ganze Erdkreis verehrt – denn mich nennen die Erstgeborenen aller Menschen, die Phrygier, pessinuntische Göttermutter – ich heiße den Atheniensern, Kindern ihres eigenen Landes, kekropische Minerva; den eiländischen Kypriern paphische Venus; den pfeilführenden Kretern dictynnische Diana; den dreizüngigen Siziliern stygische Proserpina; den Eleusinern Altgöttin Ceres. Andere nennen mich Juno, andere Bellona, andere Hekate, Rhamnusia andere. Sie aber, welche die aufgehende Sonne mit ihren ersten Strahlen beleuchtet, die Äthiopier, auch die Arier und die Besitzer der ältesten Weisheit, die Ägypter, mit den angemessensten eigensten Gebräuchen mich verehrend,  geben meinen wahren Namen mir: Königin Isis.“

URSPRUNG DER GOTTHEITEN 

Bei all den Göttern und Göttinnen mit verschiedenen Namen, in verschiedenen Landstrichen und zu verschiedenen Zeiten ist es kein Wunder, dass es Variationen ihrer Mythen in Hülle und Fülle gibt. Manche Historiker meinen, dass solche Mythen zwar Ursprünge in der menschlichen Geschichte hätten, aber im Lauf der Zeit ausgeschmückt und erweitert worden wären. Einigen Legenden zufolge wurden die Pfeile des Amor von seinem Vater Vulcanus geschmiedet, dem Gott des Feuers. Es wird vermutet, dass der Name Vulcanus bzw. Vulkan von einem Nachkommen Kains kommt – Bel-Kain oder Tubal-Kain, „von dem sind hergekommen alle Erz- und Eisenschmiede“ (1. Mose 4, 22). 

In gleicher Weise wurden Nimrod und Semiramis mit Isis und Osiris, Ischtar und Tammuz sowie anderen Parallelgottheiten in Verbindung gebracht. Der Überlieferung zufolge heiratete Noahs Urenkel Nimrod die ehrgeizige Semiramis, Frau eines Generals in Nimrods babylonischem Heer. 

Semiramis und Nimrod (der bisweilen auch Ninus genannt wird) nahmen im Laufe ihrer Herrschaft zu an Macht und Verderbtheit. Das Buch Genesis (1. Mose) berichtet, dass Nimrod der erste Mensch mit einer solchen Macht war, ein mächtiger Jäger, der Städte baute. Auch soll er Mauern gebaut haben, um wilde Tiere abzuhalten und so die Einwohner zu schützen. Er gewann eine große Anhängerschaft, doch die Genesis spricht von seiner Rebellion gegen Gott, und die meisten Fachleute halten ihn für die treibende Kraft des Turmbaus zu Babel. Nimrod wurde schließlich getötet und danach als Sonnengott Marduk (Bel oder Baal) verehrt. 

Nach Nimrods Tod regierte Semiramis alleine, gründete weitere Städte, eroberte neue Gebiete und baute so ihr Reich aus. Auch ihre Person ist von Legenden umrankt, nach denen sie ebenfalls göttlicher Abstammung war. Angeblich war sie von ihrer Mutter, einer Fischgöttin, ausgesetzt und dann von Tauben ernährt worden; statt zu sterben, nahm sie die Gestalt einer Taube an und flog in den Himmel. 

Als Semiramis schwanger wurde, obwohl sie Witwe war, behauptete sie, es handle sich um eine göttliche Empfängnis; das Kind, erklärte sie, sei Nimrod selbst, wiedergeboren als Gott, um angebetet zu werden. Das Kind bekam den Namen Tammuz.

In seinem klassischen Werk The Golden Bough (Der Goldene Zweig) vergleicht Sir James G. Frazer die Taten der legendären Semiramis mit denen der Göttin Ischtar: „Nicht nur stimmt der Mythos von Ischtar mit der Legende der Semiramis überein. […] Es ist kaum zu bezweifeln, dass die mythische Semiramis im Wesentlichen eine Form der Ischtar oder Astarte ist – der großen semitischen Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit.“ 

MUTTER-KIND-KULTE 

Wie bei Ischtar und ihren verschiedenen Inkarnationen spielen Tauben auch in den Legenden um Semiramis eine bedeutende Rolle, und auch sie wird als Himmelskönigin und Mutter der Götter bezeichnet. Ein wiedergeborener Ehepartner, Tauben, Mondsichel unten und Sterne oder Nimbus oben, das Bild der Mutter mit Kind – wie wir sehen, erscheinen diese Symbole in der gesamten Geschichte immer wieder.

Die King James Version Study Bible kommentiert: „Ein großer Teil der Götzenanbetung in der Welt lässt sich zum historischen Babylon zurückverfolgen (vgl. 1. Mose 11, 1-9), auch der Mutter-Kind-Kult um Semiramis-Tammuz (vgl. Jeremia 44, 16-19; Hesekiel 8, 9, 14), der unter den Namen Aschtaroth-Baal, Aphrodite-Eros, Venus-Amor und sogar Madonna-Kind in andere Kulturen Eingang fand.“

Im Lauf der Verwandlung Amors in Mythos und Legende vom unehelichen Sohn einer lasterhaften Königin zu einem schelmischen kleinen Cherub, der andere verliebt macht, hatte er viele Namen und Rollen. Zu den anderen Amor-Entsprechungen in aller Welt zählen Attis, Bacchus, Cupido, Dionysius, Phanes, Protogonos, Liber und Kama. Über die Jahrtausende und die vielen Kulturen hinweg wurden die Namen und Geschichten miteinander verbunden und verwechselt, und heraus kam der unschuldig aussehende Amor der heutigen Symbolik zum Valentinstag. 

Vom vitalen Hirtenkönig, der alljährlich starb und von den Frauen der ganzen bekannten Welt beweint wurde, bis zu dem inzestuösen Sonnengott, der das Leben bringt, überspannen seine Legenden Zeitalter und überleben ganze Kulturen mit Variationen der Namen und Überlieferungen. Diese verflochtene Geschichte von Cupido/Amor und seiner Mutter, den traditionellen Mutter/Sohn/Gemahl-Gottheiten der sexuellen Liebe und Begehrlichkeit, ist heute wohl wenig bekannt; von denen, die mit modernen Ritualen zum Valentinstag Amor huldigen, dürften nur wenige verstehen, dass sie Bräuche und Traditionen fortsetzen, die aus heidnischen Riten der Antike stammen. Und auch wenn der Charakter der uralten Muttergöttin, der Himmelskönigin, heute nicht so offenkundig ist, haben sie und ihre Symbole doch eine entscheidende Rolle bei Amors zahlreichen Inkarnationen durch die Geschichte gespielt.