Ehren-Worte

Seit mindestens dem letzten Jahrhundert haben Menschen Bedenken darüber geäußert, wie wir mithilfe Neuer Medien kommunizieren. Heute bedeutet das Facebook, Twitter und Konsorten. Was wir posten, kann weit mehr Schaden anrichten als das gesprochene Wort. Was wir einem Menschen mündlich sagen, hat gewöhnlich nur für ihn Auswirkungen; was wir online schreiben, kann von Dutzenden, wenn nicht Hunderten anderen gelesen und dann weiter gepostet oder getweetet werden und eine Internetunsterblichkeit erlangen. 

Das biblische Buch der Sprüche mag nicht das erste sein, an das man als Quelle für Anleitungen zu einem solchen Thema denkt – doch hat es dazu viel zu sagen. Der richtige und falsche Umgang mit Worten ist eines seiner Hauptthemen. Das Wort Mund kommt darin 52-mal vor, Zunge 19-mal, Lippe[n] 42-mal und Wort[e] 46-mal.

So warnt Sprüche vor der Gefahr, zu viel zu reden: „Ein Mensch, der viel redet, versündigt sich leicht; wer seine Zunge im Zaum hält, zeigt Verstand.“ (Sprüche 10, 19; alle Zitate Gute Nachricht Bibel) Facebook und ähnliche soziale Medien ermuntern jeden, seinen Senf dazuzugeben; das kann leicht dazu führen, dass zu viel geschrieben wird und ernste Probleme entstehen.

Worte können sehr wehtun, aber auch großen Trost bringen: „Die Worte mancher Leute sind wie Messerstiche; die Worte weiser Menschen bringen Heilung.“ (Sprüche 12, 18) Das Sprichwort „Schnell ist ein hartes Wort gesagt; der andre aber geht und klagt“ trifft dies genau. Worte können schlimme seelische Schmerzen zufügen, die sich sogar auf die körperliche Gesundheit auswirken können.

Ein anderer Spruch weist darauf hin, dass unsere Worte eine heikle Situation entweder beruhigen oder eskalieren lassen können: „Eine versöhnliche Antwort kühlt den Zorn ab, ein verletzendes Wort heizt ihn an.“ (Sprüche 15, 1) Das Internet erhöht die Reichweite unserer Worte – und damit auch ihr Potenzial zum Guten oder Bösen.

Sprüche rät uns, nicht vorschnell zu reden: „Kennst du einen, der redet, ohne zu überlegen? Für einen Schwachsinnigen ist mehr Hoffnung als für ihn!“ (Sprüche 29, 20). Die meisten sozialen Medien sind dafür konzipiert, einen schnellen, spontanen Kommentar oder eine schlagfertige Antwort zu posten. Das lädt zu leichtfertigen, unüberlegten Äußerungen ein. In dieser digitalen Zeit ist es wichtiger denn je, unsere Worte sorgsam zu wählen.